Die Antwort auf diese Frage sollte einfach sein und „ja, ja und nochmals ja“ lauten. Warum passiert es dennoch, dass vor allem Frauen sich hinsichtlich ihrer Erfolge selbst zensieren? Ich habe mich dazu in Gesprächen beobachtet und festgestellt, dass ich das auch mache. Warum?

1. Ich will keine unsympathische Angeberin sein. Klar. Aber warum sollte mich Erfolg unsympathisch machen? Mein Erfolg wäre nur unsympathisch für jemanden, der sich dadurch bedroht fühlt, womöglich verursacht durch mangelnden Selbstwert. Sollte es mein Ziel sein von dieser Person als sympathisch wahrgenommen zu werden?

2. Ich möchte andere nicht verletzen, die weniger Erfolg haben. Das ist empathisch und wirkt liebevoll. Aber, woher glaube ich zu wissen, dass mein Gegenüber sich selbst als weniger erfolgreich betrachtet? Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Wahrheit und es wäre vermessen diese Annahmen für jemand anderen zu treffen.

3. Vielleicht hält der Erfolg nicht ewig – würde ich mich im Nachhinein damit lächerlich machen? Mal ehrlich, was ist schon für die Ewigkeit? Das Leben verläuft in Phasen. Sollte man deshalb in den Momenten des Erfolgs nicht darüber sprechen?

Es bleibt also bei der Antwort „ja, ja und nochmals ja“. Ich wünsche mir, dass besonders wir Frauen das in Zukunft mehr beherzigen.